Saint-Tropez, mon amour. Eine persönliche Top 10-Liste

Was schon wieder nach Saint-Tropez?! Diesen Kommentar habe ich mir schon mehrmals anhören müssen, wenn mich Freunde, Familie oder Kollegen gefragt haben, wo ich denn meinen letzten Urlaub verbracht habe. "Fährt man da noch hin", war der letzte Kommentar eines Kollegen, der bei Saint-Tropez wohl auch nur eine laut und exzessiv feiernde Partycrowd und viel Bling-Bling im (pardon my French) Russenstyle vor Augen hatte.
Ja, all das ist Saint-Tropez, aber auch vielmehr. Saint-Tropez ist für mich vor allem ein Lebensgefühl, das genau meinen Nerv trifft. Der Grund für mein Saint-Trop-Fieber ist nicht der mondäne Yachthafen, der Nikki Beach oder der hippe Club VIP Room. All das ist 'nice to have' aber nicht jeden Tag und nur wohl dosiert. Vielmehr hat mich der unverwechselbare Vintage-Charme des berühmten Küstenstädtchens gefangen genommen. Die kleinen Gassen, die unerwarteteten Ausblicke auf das azurblaue Mittelmeer, die unberührten Strände, die Steilküsten und nicht zuletzt der etwas rauhe Charme der Südfranzosen.
Mein Refugium in Saint-Tropez ist seit Jahren ein kleine Villa mit Namen Villa La Bégude. Nur vier Zimmer, viel Ruhe und eine wirklich ungezwungene lässige Atmosphäre. Herzlicher als von den beiden deutschen Auswanderern Daniela und Harald - ja, es scheint doch geglückte Beispiele für Auswanderungen zu geben - kann man in Saint-Tropez nicht betreut werden. Einmal quer über die Strasse gehen und man ist direkt am bezaubernden Canoubier-Strand und kann von dort aus eine Wanderung entlang des wilden Sentier Littoral unternehmen. Einen Piscine (frz. für Schwimmbad und in Frankreich der Name für Rosé mit Eiswürfeln) am Schwimmbad der Villa trinken, dem Zirpen der Zikaden lauschen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen - so gefällt mir mein Saint-Tropez am besten...
Meine Top 10 für Saint-Tropez sind eine Mischung aus Klassikern, die "man" unbedingt getan haben muss und einigen unkonventionelleren Vorschlägen, die kein oder nur wenig Geld kosten, aber dafür einzigartige Erlebnisse sind, die einem ein Leben lang in Erinnerung bleiben.
Saint-Tropez je t'adore et on se reverra tôt! 
Et voilà, die Top 10:
  1. Schlafen und residieren in einem der süßen Zimmer der Villa La Bégude nur einen Katzensprung vom Zentrum und drei Schritte vom romantischen Canoubier-Strand entfernt. Das liebevoll geführte Maison de Charme ist der perfekte Ausgangspunkt, um die Halbinsel von Saint-Tropez und die gesamte Riviera zu entdecken. Zu dem Stränden von Pampelonne fährt man mit dem Auto ungefähr 10 Minuten. 
  2. Unbedingt auch außerhalb der Nebensaison kommen und die Ruhe des einstigen Fischerdorfes mit den rund 6000 Einheimischen genießen.
  3. Unbedingt auch einmal während der Hochsaison kommen und Teil der Madness sein :-) 
  4. Ein Stück Tarte Tropézienne am besten direkt an einem Markttag (dienstags und samstags Vormittag) am Place des Lices ohne Reuen essen und keine Kalorien zählen. Zu genießen im gleichnamigen Café La Tarte Tropézienne.
  5. Eine Liege im mythischen Club 55 anmieten (zur Zeit 25 Euro pro Liege ohne Sonnenschirm) und dabei stilecht eine Flasche eisgekühlten Rosé - am besten Chateau Minuty - schlürfen. Mittagessen in der Hochsaison nur, wenn man willends ist, den gigantischen Lärmpegel zu ertragen, der von hunderten von leicht betrunkenen Yachties und Selbstdarstellern erzeugt wird. Theater vom Feinsten, das braucht man nicht wirklich und nicht jeden Tag...Tipp: Süße Mitbringsel in der Boutique!
  6. Essen im unprätenziösen italienischen Restaurant La Pomme de Pin unweit des Tahiti Beach am Pampelonne-Strand unter freiem Himmel oder in einem der Gewächshäuser im shabby Chic. Sehr moderate Preise und gute Qualität. Ein Must sind die Pizzen und die sardische pasta fatta a la casa. Vorher unbedingt reservieren, denn der Laden ist wegen seines unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnisses meist brechend voll. Bitte auch die beiden lustigsten Wachunde der Riviera auf dem Parkplatz des Restaurants grüßen!
  7. Do it like the Tropéziens! Ein Picknick machen oder auch nur ein Glas Champagner trinken am Naturstrand Plage des Canoubiers bei Sonnenuntergang. So schöne Ausblicke auf die Bucht und ganz viel Ruhe auch im August.
  8. What money can't buy: Sushi am Quai Jean Jaurès günstig zum Mitnehmen ordern bei Kyoto Sushi, dann am besten kurz vor Sonnenuntergang einen Platz an der Mole des Hafens sichern und. den Blick auf die gesamte Bucht von Saint-Tropez einsaugen, dem Liebsten tief in die Augen schauen und ein leichtes Dinner mit frischer Sushi genießen. Meeresbrise inklusive (Achtung: Schal nicht vergessen, es wird dort recht windig bisweilen).
  9. Und wieder der Place des Lices: Am Abend, wenn das Licht der nostalgischen Laternen gespenstisch und zugleich zauberhaft die den Platz bestimmenden Pappeln beleuchtet, den Einwohnern von St. Trop beim Pétanque-Spielen zuschauen und sich vielleicht ein klein wenig wie ein Franzose fühlen. 
  10. Traumhafte After-Hour-Location: Cocktails im maurisch anmutenden Innenhof des Hotels Pan Deï schlürfen. Eine kleine, unerwartet intime Luxuoase benannt nach einer indischen Märchenprinzessin unweit des Place des Lices am Beginn der Rue Gambetta. Leckeres Naschwerk kommt zusammen mit den Cocktails und der DJ legt chillige Housemusik auf. Schöner kann man einen Sommerabend in Saint-Tropez kaum ausklingen lassen. Das Pan Deï vermietet tageweise auch eine kleine Yacht. Ein exklusiver Spaß aber jeden Penny wert, wer das Geld ausgeben mag. 
Rush-Hour für Yachten: Ausblick vom Club 55 zur Mittagszeit (Bild: Luxurylovers) 

Gassen der Altstadt mit Citadelle (Bild: Luxurylovers)
Wachhund sein in Saint-Tropez. Hier: Parkplatz des Restaurant Pomme de Pin (Bild: Luxurylovers)

10.000 Kalorien und einfach nur lecker! Die originale Tarte Tropézienne (Bild:Luxurylovers)


 

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